Uber & Börse

Hubert Horan: Kann Uber jemals liefern? Teil Dreiundzwanzig

Arrow2020-08-10 New York: Die tiefergehende Betrachtung des Geschäftsmodells von Uber durch Hubert Horan geht in die dreiundzwanzigste Runde. Sie spricht für sich selbst. Wir haben sie übersetzt:

 

Hubert Horan: Kann Uber jemals liefern? Teil Dreiundzwanzig: Die ohnehin schon hoffnungslos unrentable Wirtschaft von Uber erleidet einen schweren Coronavirus-Treffer

Am vergangenen Donnerstag kündigte Uber einen GAAP-Verlust von 4,7 Milliarden US-Dollar im ersten Halbjahr 2020 mit einer GAAP-Netto-Marge von (-81%) an. Das “offizielle” Ergebnis von Uber für das Gesamtjahr 2019 war ein GAAP-Verlust von 8,5 Milliarden USD mit einer (-60%) Marge, aber diese basierten auf einer problematischen Rechnungslegung, die es unmöglich macht, die finanzielle Leistung von Uber im Laufe der Zeit richtig zu bewerten. Nach notwendigen Anpassungen, die in Teil 22 [1] dokumentiert wurden, war das aussagekräftigere Ergebnis für das Gesamtjahr 2019 ein GAAP-Verlust von 5,9 Milliarden USD mit einer (-42%) Marge. In den vergangenen viereinhalb Jahren hat Uber nun 23,2 Milliarden Dollar verloren.

Uber zieht alle Mitarbeiter über’n Tisch – auch die Gentry-Träumer

Genie2020-07-15 San Francisco: Was also sind Arbeitsvertragsabschlüsse wert, die den Zurverfügungsteller dazu verführen, seinen Lohn zu verwetten? Reicht es denn aus, die Toiletten zwischen den “gewöhnlichen” Umsatzbeschaffern und der Gentry zu trennen, um den “besseren” Lebensentwurf bestätigt zu bekommen? Sieht nicht ganz so aus. Selbst die Idioten stellen fest: Uber ist ein Untoter!Ex-Uber employees are being surprised by big tax bills. They blame the ride-hailing company(englisch, NBC News, “Ex-Uber-Arbeitnehmer werden von hohen Steuerrechnungen überrascht. Sie geben der Ride-Hailing-Firma die Schuld”, 13. Juli)

“Uber offenbart Verluste von 2,9 Milliarden Dollar im ersten Quartal…”

2020-05-08 New York: 2,9 Milliarden Verlust trotz 3,54 Milliarden Umsatz im ersten Quartal 2020 und Uber ist sich nicht zu schade, zu behaupten, Corona sei die Ursache. Wir stauben aus diesem Anlaß mal wieder die Pokale im Regal ab (BGH, Köln, Frankfurt, München), stellen einen neuen dazu (Landgericht Düsseldorf untersagte kürzlich die Vermittlung via Uber-X) und fordern abermals die Exekutive auf, ihre Arbeit zu erledigen und dafür zu sorgen, dass Gerichtsurteile nicht weiter zur Makulatur verkommen. “Uber reveals first-quarter losses of $2.9 billion because of the coronavirus…” (englisch, Bloomberg, “Uber offenbart Verluste von 2,9 Milliarden Dollar im ersten Quartal wegen des Coronavirus…”)

Brücke der Ubertanic meldet: Eisberg ca. 48 Stunden voraus

2019-11-05 New York: Das war natürlich nicht die Überschrift der Nachrichtenagentur “Reuters” zum Q3 des Datenstaubsaugers Uber, deren Meldung wir hier zitieren. Die lautete vielmehr so: “Breakingviews – Uber-Gewinne schlängeln sich auf dem Weg ins Nichts”.  Kann man machen, ist uns aber nicht deutlich genug. Reuters moniert zu Recht die “schwindelerregende Auswahl von Firmenkennzahlen” bzw. “schmeichelhaft bereinigte Grundannahmen”. Uber ist so unglaubwürdig, daß klar sein dürfte, daß gemäß des unheiligen Marktradikalismus, in dem sich jeder unbedingt selbst der Nächste ist, die Aktien lieber für cash auf “den Markt” gekippt werden dürften. Womit also sollten sich diese Roßtäuscher jemals wieder konsolidieren? Na klar: Mit Boni für’s Orchester… – Breakingviews – Uber earnings are winding road to nowhere (englisch, Reuters, “Breakingviews – Uber-Gewinne schlängeln sich auf dem Weg ins Nichts”)

Uber: Verkaufen oder shorten vor dem 6. November

2019-10-30 Ra’anana, Israel: Ein paar wichtige Informationen darüber, in welcher vermutlichen Größenordnung sich die Freisetzung von Uberaktien bei der “Ernte” der letzten Investorenrunde vor dem Börsengang abspielen wird, die doch dafür einstanden, sechs Monate lang ihr Kapital eben nicht abzuziehen. Die Prognose scheint eindeutig: Die Uber-Aktie wird danach ins Bodenlose abstürzen. Genau wie nach der Veröffentlichung des Q2. Die diesbezüglich extrem debile politische Klasse in D wird dagegen nichts ausrichten können. – Uber: Sell Or Short Before November 6th (Englisch, Seeking Alpha, “Uber: Verkaufen oder shorten vor dem 6. November”, 24. Oktober)

“Ein deutscher Bankenriese machte große Einsätze auf Uber, Lyft, Beyond Meat und Slack Stock”

2019-10-22 Bankenriese, oder Bankenkrise? Commerzbank 5.0: 200 Filialen sollen geschlossen werden und 4.300 Stellen gestrichen. Das wurde im dritten Quartal dieses Jahres bekannt, in dem sich die Commerzbank auch “mit Uber Technologies (Ticker: UBER), Lyft (LYFT), Beyond Meat (BYND) und Slack Technologies (WORK) – Aktien eingedeckt hat. […] Die Commerzbank hat ihre Investition in Uber-Aktien verdoppelt und ihren Bestand Ende September auf 441.296 Aktien des Ride-Hailing-Service erhöht.” Wir gratulieren zur kategorischen Fehlinvestition der “too-big-to-fail Deppen! “A German Banking Giant Made Big Bets on Uber, Lyft, Beyond Meat, and Slack Stock”  (englisch, Barron’s, “Ein deutscher Bankenriese machte große Einsätze auf Uber, Lyft, Beyond Meat und Slack Stock”, 20. Oktober )

“Wie Uber verloren ging”

2019-08-24 New York: Der Abgesang auf Uber in den United States of A schwillt langsam zu einem Chor an. Dass sie es auch immer erst merken, wenn sie Geld verlieren, tsts. Der Artikel in der NYT ist eine Art Trailer zur Veröffentlichung des neuen Buches “Super Pumped: The Battle for Uber” von Mike Isaac am 3. September. Zitat: “Wie eine Reihe von Finanzkommentatoren hervorgehoben haben, geht es darum, dass die Gewinne fast vollständig von Vorinvestoren auf dem privaten Markt erzielt wurden. Wer am Tag seines Börsendebüts Aktien von Uber gekauft hat, schreibt rote Zahlen.” Und es gibt noch eine Investorenrunde, die erst nach dem 3. Quartal ausbezahlt wird, weil sie unterschrieben hatten, daß sie sechs Monate lang nicht aussteigen. Der Artikel endet mit: “In fünf Jahren werden Technologieunternehmen, deren I.P.O.s nach uns kommen, auf diesem Börsenparkett stehen und sehen, was wir erreicht haben.” Mit einem Schimpfwort fügte er hinzu: “Sie werden sagen: Heilige Scheiße. Ich will Uber sein.” Könnten sie. Die Frage ist: Welches Uber?” – How Uber Got Lost (englisch, New York Times, “Wie Uber verloren ging”)

“Einhorn, was? – Ubers ungutes, schrecklich verfaultes, mieses zweites Quartal verliert mehr als 5 Milliarden Dollar”

2019-08-09 Cambridge, Massachusetts: Eine weitere Überschrift zu einem Kurzkommentar von Ars Technica, einem Online-Mag, welches gelegentlich zu erstaunlich informativen Artikeln fähig ist, aber natürlich gar kein “Finanz”- Spezi ist. Selbst die Nachrichtenagentur “Reuters” kotzt klassisch ab. Der morgige, internationale Pressespiegel wird den Kurs der “Uber-Aktie” drücken. Außer in Deutschland. – unicorn, huh? – Uber’s no-good, terrible-rotten bad Q2 loses more than $5 billion (englisch, Ars Technica, “Einhorn, was? – Ubers ungutes, schrecklich verfaultes, mieses zweites Quartal verliert mehr als 5 Milliarden Dollar”)

“Uber verbucht einen Verlust von 5,2 Mrd. USD im zweiten Quartal”

2019-08-08 New York: Zurückbleiben, “Uber”! Verlust von 5,2 Mrd. USD im zweiten Quartal. Ubers Gewinne wurden am Donnerstag im erweiterten Handel ausgelöscht. “Nach dem Bericht fiel die Aktie sogar um 13 Prozent”. CEO übt sich in prognostischer Großmäuligkeit. Wir warten noch auf eine gewisse, fachliche Analyse – aber wer braucht die denn noch? Uber wird platzen! Das haben wir von Anfang an kolportiert. Der zeitnah absehbare Kampf gilt also vor allem den bekannten “Mobility-Pigs” aus der Autoindustrie und ihren Anhängseln! – Uber posts US$5.2B Q2 loss; sales miss estimates (englisch, BNN Bloomberg, “Uber verbucht einen Verlust von 5,2 Mrd. USD im zweiten Quartal; Umsatzverluste werden geschätzt”)

“Warum 2019 das Jahr eines weiteren Technologieblasencrashs sein könnte”

2019-08-06 London, Northampton Square: Schon ziemlich früh wurden Rufe formuliert, ob denn die zweite Tech-Blase im Begriff ist, zu platzen. Das von einer Zeitung, die ziemlich nahe der “City of London” benachbart residiert und aber akademischen Anspruch pflegt. Sie waren echt nicht “amused”. Wer mag schon “Marmelade” oder schlimmer, “Marmite”? Bei den akademischen, neoliberalen Ökonomen scheint so etwas, wie gepflegte Panik aufgekommen zu sein. Zitat: “Im Falle von Uber konnten sie trotz eines bevorstehenden Börsengangs aufgrund des zusammenbrechenden Benutzerwachstums keine kostspieligen Anreize entziehen. Auch die Skaleneffekte sind eher begrenzt, wie Uber feststellt, wenn es darum geht, die Fahreranreize zurückzuziehen, was zu Streiks geführt hat. In der Tat funktioniert das Modell nur mit Anreizen, die Investoren zur Finanzierung benötigen.” Das haben wir längst mithilfe von Hubert Horans maßgeblicher Analyse hier selbst kolportiert. Übermorgen ist ein weiterer Quartalsbericht von Uber fällig. Wir freuen uns schon auf die “Auslegung” des angerichteten Elefanten-Scherbenhaufens! – Why 2019 could be the year of another tech bubble crash (englisch, The Conversation, “Warum 2019 das Jahr eines weiteren Technologieblasencrashs sein könnte”, 11. Januar)

“Ubers Weg der Zerstörung”

2019-05-22 Der aktuelle Klassiker, den wir gerade übersetzen: Hubert Horan in seiner neuesten Zusammenfassung des Uber-scams: “Uber ist der bahnbrechende Fall, in dem die öffentliche Wahrnehmung eines großen neuen Unternehmens vollständig mit dessen konstruierten Darstellungen gestaltet wurde, wie sie typischerweise in parteipolitischen Kampagnen eingesetzt werden. Narrative Konstruktion ist vielleicht Ubers größte Wettbewerbsstärke. Das Unternehmen nutzte diese Techniken, um die Aufmerksamkeit vollständig von den massiven Subventionen abzulenken, die die eigentlichen Triebkräfte für seine Beliebtheit und sein Wachstum waren. Es gelang, die gesamte öffentliche Diskussion um einen emotionalen, “us-versus-them”-Kampf zwischen heldenhaften Innovatoren und korrupten Regulierungsbehörden zu gestalten, die fälschlicherweise für all die historischen Dienstleistungsprobleme der Branche verantwortlich gemacht wurden”. – Uber’s Path of Destruction (englisch, American Affaires Journal, “Ubers Weg der Zerstörung” → zur Übersetzung des Artikels auf taxi-innung.de)

“SoftBanks Marktwert sinkt um 9 Milliarden Dollar, da der Uber-IPO ins Stocken gerät”

2019-05-13 Das Uber-Desaster nimmt Formen an. Bonzen wimmern leise vor sich hin: Am Tag nach der Ergebnispräsentation von Son rutschte SoftBank um 5,4% ab und fiel am Montag wieder, mit einem Rückgang von 4,9%. (…) SoftBank hat rund 9 Milliarden Dollar an Marktwert verloren, obwohl sie letzte Woche berichteten, dass sich der Gewinn dank des Bewertungsgewinns aus ihrer Beteiligung an dem US-amerikanischen Ride-Hailing-Giganten mehr als verdreifacht hat. Hätte sie doch nur jemand gewarnt…. – SoftBank’s Market Value Slides $9 Billion as Uber IPO Flops (englisch, Bloomberg, “SoftBanks Marktwert sinkt um 9 Milliarden Dollar, da der Uber-IPO ins Stocken gerät”)

“Uber-Börsengang: Hier ist, wer dafür stand, große Auszahlungen zu erhalten”

2019-05-12 Die Süddeutsche läßt in einem Essay von “Neiddebatte” und “jeder Cent sei ihnen gegönnt” blubbern. Forbes zeigt uns die drei Gesichter der “Hauptgewinner” der Ponzi-Lotterie. Hauptgewinner sind aber alle, die es gerne sehen und die die meisten nicht sehen wollen, wie sich die Menschen mittels einer Smart-Kachel noch besser auf Schritt und Tritt überwachen lassen. Und dies antidemokratisch, nein, totalitär ausnutzen werden. Dieser kolossale Rückschritt ist mit Geld überhaupt nicht zu bezahlen – Uber IPO: Here’s Who Stood To Get Big Payouts (englisch, Forbes, “Uber-Börsengang: Hier ist, wer dafür stand, große Auszahlungen zu erhalten”, 10. April)

“Saudi-Arabiens Staatsfonds ist beim Börsengang von Uber unter Wasser”

2019-05-12 “Eher Kunst, mehr Psychologie”. Aha. Der saudische Staatsfonds (PIF) verliert bei Ubers Börsengang 201,5 Mio $ und steckt fest mit 3,3 Mrd $. Die Überschrift ist reißerisch. Aber wir wünschen viel Spaß beim weiteren Ausbluten, mittelalterliche Kobbab-Feudalisten! – Saudi Arabia’s Wealth Fund Is Underwater On Uber’s IPO (englisch, Fortune, “Saudi-Arabiens Staatsfonds ist beim Börsengang von Uber unter Wasser”)

“SoftBank fährt Uber-Ernte ein, aber schwaches Debüt rasiert 1 Mrd. $”

2019-05-12 Softbank kassiert bei Uber-Börsengang 5,6 Mrd $ und verliert gleich mal 1 Mrd $. Jetzt können sie sechs Monate weiter ausbluten und rumsitzen und auf “das autonome Fahrzeug” warten. Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen – SoftBank reaps Uber harvest but weak debut shaves off $1bn (englisch, NIKKEI Asian Review, “SoftBank fährt Uber-Ernte ein, aber schwaches Debüt rasiert 1 Mrd. $”)

“12 Experten zum Uber-IPO und zur Zukunft der Ride-Sharing-Unternehmen”

2019-05-08 Das New York Mag befragt zwölf mit dem Thema befasste Leute zu Ubers bevorstehendem Börsengang. Der rote Faden durch all diese Einschätzungen ist ziemlich einhellig: Negativ! – 12 Experts on the Uber IPO and the Ridesharing Company’s Future (englisch, New York Magazine, “12 Experten zum Uber-IPO und zur Zukunft der Ride-Sharing-Unternehmen”)